Zero Waste: Tipps für ein Leben ohne Müll in Wien (2024)

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Zero Waste: Tipps für ein Leben ohne Müll in Wien (1)

Jeder einzelne kann auf verschiedenste Art und Weise bewusster und achtsamer mit unseren Ressourcen und dem Planeten umgehen. Zero Waste ist eine Bewegung, nach der immer mehr Menschen versuchen zu leben.

Erstellt von: Simone Mauerbauer

Zero Waste bezeichnet das Ziel, Müll und Abfall weitestgehend zu vermeiden bzw. Ressourcen in nachhaltige Kreisläufe zu bringen. Neben Recycling oderUpcyclinggeht es hier primär umPrecycling: Das völlige vermeiden des Mülls. Es geht somit darum, denVerbrauch von Ressourcenmöglichst klein zu halten und sich bereits im Umlauf befindliche Materialien weiter zu nutzen.

“Zero Waste is a philosophy, a strategy and a set of practical tools seeking to eliminate waste, not manage it."

– zero waste austria

Du hast das ganze immer mitUnverpacktassoziiert? Damit liegst du auch überhaupt nicht falsch. Durch das Einsparen der Verpackung wird der Verbrauch von Rohstoffen minimiert sowie auch derCO2 Ausstoß.

Kein Müll: Verpackungen vermeiden, Ressourcen sparen

Im Alltag können Verpackungen oft vermieden werden. Ein großer Bereich unseres Konsums stellen Lebensmittel dar. Da wir ungern auf unsere Lebens-Mittel verzichten und die auch nicht gebraucht zu empfehlen sind, liegt hier der Fokus imVermeiden der Verpackung!

Was schon von sehr vielen, vor allem jungen Menschen umgesetzt wird: Bring deineneigenen Beutelmit zum Lebensmitteleinkauf. Das ist wirklich überhaupt nicht kompliziert, es wird schnell zur Gewohnheit und es hat Vorbildwirkung. Weiters gibt es auchwiederverwendbare Brot- und Gemüsebeutel, die du mitbringen kannst. Mittlerweile gibt es viel Gemüse und Obst unverpackt zu kaufen, und vielleicht kann man auf das Verpackte manchmal auch einfach verzichten.

Anders als im Supermarkt ist es auf einemBauernmarkteinfacher, komplett auf Verpackung zu verzichten. Für Oliven oder alles andere, was nicht ohne Verpackung auskommt, nimmst du einfach einen eigenen Behälter mit. Wie auf vielen Bauermärkten kannst du inUnverpackt Lädenalles in deine eigene Behälter abfüllen lassen. Während am Markt hauptsächlichObst und Gemüsegekauft werden kann, findest du in Unverpackt Läden vonReis und NudelnbisMüsli und Milchalles.

» In Wien gibt es bereits einigeUnverpackt Läden!

Zero Waste ist vielfältig

DieKonsumpyramide von Zero Wastelistet von oben nach unten, welche Art des Konsums am nachhaltigsten und am wenigsten nachhaltig ist.

Eigentlich total logisch oder? Damit geht Zero Waste über die enge Definition von Müllvermeidung hinaus. Situationsbedingt soll die ressourcenschonendste Möglichkeit gefunden werden. Du musst einen Dresscode einhalten und brauchst unbedingt ein rotes Kleid? Vielleicht kannst du es dir ausborgen, wenn nicht, versuche es Second Hand zu kaufen.

Ein neues Bewusstsein und ein neuer Lebensstil stehen also im Mittelpunkt. Damit einher kann man neue Fähigkeiten entwickeln:Kaputtes zu reparierenfällt in die oberste Ebene der Pyramide. Vielleicht macht es dir sogar Spaß Sachen zu reparieren! Bist du eher technisch versiert, kannst du z.B. versuchen, der alten Kaffeemaschine noch eine Chance zu geben. Oder du entdeckst eine total kreative Seite an dir und du reparierst deine Kleidung oder änderst sie um. Ganz nach dem Motto:Aus alt mach neu!

Hört sich total einfach an? Oder doch planlos, was man konkret machen kann? Hier einige Beispiele, wie Verpackung vermieden werden kann oder Einwegprodukte durch wiederverwendbare ersetzt werden können:

Müllvermeidung im Badezimmer

  • All in One Produkte: Sind wir uns doch ehrlich. Meistens ist es total unnötig, eine Handcreme, Fußcreme und Bodylotion zu besitzen. In vielen Bereichen kann man auf Cremes, Lotions etc. umstellen, die für mehrere Zwecke verwendet werden können und dadurch eine größere Verpackung sinnvoll ist. Das spart Materialien.
  • Zahnpasta: gibt es mittlerweile im Glas (als Paste) oder sogar als feste Tabs, die dann im Mund aufgelöst werden. So kann Zahnpasta komplett unverpackt gekauft werden. (Erhältlich zB bei Lush)
  • Wattepads: Steig doch um auf wiederverwendbare Pads, die einfach in der Waschmaschine mitgewaschen werden können. Eine andere Möglichkeit sind Gummipads: In der Drogerie findest du sie unter dem Namen „Gesichtspeeling- und Massagepad“. Auch diese haben oft so weiche noppen, dass sie nicht wirklich peelen, aber für die tägliche Reinigung verwendet werden können.
  • Menstruationstassen: Diese Ersetzen Tampons oder Binden, indem sie einfach ausgespült werden können. Dadurch wird nicht nur Müll, sondern vor allem auch wahnsinnig viel Geld gespart.

Zero Waste in der Küche

  • Servietten: Auf Servietten kann entweder ganz verzichtete werden oder auf Stoffservietten umgestellt werden.
  • Glas- oder Metallstrohhalme: Einmal gekauft, bleiben dir die ewig treu.
  • Verzicht auf Frischehalte- oder Alufolie: Oft ist es gar nicht viel umständlicher Lebensmittel einfach in einer Box mit Deckel aufzubewahren. Willst du doch einfach über eine Schüssel eine Folie spannen, kannst du zum Beispiel Bienenwachstücher ausprobieren oder waschbare Gummiabdeckungen.

Umweltschonend Unterwegs

Ob auf der Uni, im Arbeitsalltag oder auf Reisen: Beim Kauf eines Essens oder Getränks zum Mitnehmen fällt immer Müll an. Lösungen sind einfach:

  • Cafe – to go Becher: Durch den selbst mitgebrachten Becher ersetzt du den Wegwerfbecher und bei manchen Gelegenheiten kannst du dir auch dein Essen in deine mitgebrachte Lunchbox geben.
  • Wenn dein Kaffee doch im Wegwerfbecher landet, kannst du falls möglich,auf den Deckel verzichten. (Dieser ist aus Hartplastik und weißt eine höhere CO2 Bilanz als der Becher auf.)
  • Bestelle denStrohhalmbei Getränken ab

Zero Waste stellt eineGegenbewegung zur Konsumgesellschaftdar, wobei meist der Konsum von meist relativ billigen und minderwertigen Waren ein Problem darstellt. Wird also wirklich etwas Neues gebraucht sollte darauf geachtet werden,langlebige Produktezu konsumieren. Beim Einkauf von Kleidung fallen wir zu oft fast fashion zum Opfer – also billigen Kleidungsstücken, welche nach viel zu kurzer Zeit – aus modischen oder praktischen Gründen – ausgedient haben. Dafür wäre der Zero Waste Ansatz nur zu kaufen,was man wirklich benötigt. Das heißt, auf manches verzichten, anderes vielleicht nur ausleihen, Second Hand kaufen, usw. Hauptsache Ressourcen sparend.

Weniger Müll: Was bringt’s der Umwelt?

Inwieweit unserem Planeten damit im Detail geholfen ist, ist vielfältig. Die Herstellung sowie die Entsorgung jedes Produkts hat auf verschiedenen Wegen Einfluss auf die Umwelt:

Jedes gekauft Produkt, hat eine gewissenCO2-Bilanz. Das bedeutet die Herstellung der benötigten Materialien, der Transportweg oder auch die Verpackung sind für den Ausstoß von CO2 verantwortlich, welches alsTreibhausgasunter anderem verantwortlich für den Klimawandel ist. Werden Materialen, welcher Art auch immer, weggeworfen, werden diese entwederrecyceltoder landen aufMülldeponienoder in derMüllverbrennungsanlage.

Recycling stellt natürlich einen großartigen Weg zur Wiederverwendung von Materialien dar, jedoch kannvieles nicht recycelt werdenund auch das Recycling selbst benötigt wiederum Energie. Der Restmüll, der auf Mülldeponien landet, zersetzt sich zum Teil sehr langsam, wodurch die Materialien Jahrzehnte auf immer größer werdenden Deponien liegen. In Wien wird Restmüll in derMüllverbrennungsanlageverbrannt. Das stellt eine tolle alternative Energieerzeugung dar.

Minimalismus ist nicht gleich Zero Waste

Minimalismus wird mit Zero Waste manchmal in einem Atemzug genannt. Doch der Zugang ist unterschiedlich:

BeiMinimalismusstehen Aussortieren und der Besitz von wenigen Dingen im Vordergrund. Dabei geht es um das persönliche Wohlbefinden, einen klaren Kopf und mehr Ordnung in einem Leben mit weniger. Dinge, die keinen Nutzen mehr erfüllen, sollten demnach gespendet oder einfach weggegeben werden. Natürlich geht es auch darum, erst gar nichts Überflüssiges zu konsumieren.

Derökologische Aspektgerät aber eher bei Zero Waste in den Fokus. Besitz soll auch bei Zero Waste gering gehalten bleiben, primär geht es aber um dasbewusstere Konsumieren. Bei Minimalismus soll der Besitz auf ein Minimum und das Nötigste beschränkt werden. Für neu Konsumiertes soll zum Beispiel ein altes Teil aussortiert werden.

Zero Waste Austria

In Österreich setzt sich derVerein Zero Waste Austriafür die Vernetzung der einzelnen Akteure online und offline bei. Der Verein wurde 2015 von Helene Pattermann gegründet und ist Teil desNetzwerks Zero Waste Europe. Im Mittelpunkt steht die Funktion als Ansprechstelle bei neuen Projekten und mit dem Ziel, durch weitere Maßnahmen Zero Waste in die Gesellschaft zu verwurzeln.

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